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Fokus Mittelstadt
Urbanes Leben in Göttingen –
ein Studienprojekt

Hrsg. v. Brigitta Schmidt-Lauber
und Astrid Baerwolf
Göttinger kulturwissenschaftliche Studien 3
2009, 222 S. · 17 Abb. · 2 Tab. · Pb. € 22,00
ISBN 978-3-926920-43-0

Fokus Mittelstadt
Göttingen: kleine große Stadt

Dieser Band nimmt Lebensstile und Ausprägungen mittelstädtischen Lebens am Beispiel der Universitätsstadt Göttingen in den Blick. Die kulturanthropologische Annäherung an Göttinger Lebenswelten bietet dabei erste Hinweise für eine Spezifizierung des Stadttypus Mittelstadt – dies zudem in einem Bundesland, welches die meisten Mittelstädte in Deutschland aufweist.

Offiziell gilt die niedersächsische Universitätsstadt zwar nach einer Festlegung von 1887 als deutsche „Großstadt“, doch Lebensgefühl und Selbstverständnis sind andere: Göttingen ist eine „gefühlte Mittelstadt“ und als solche weitaus exemplarischer für das heutige Leben in Deutschland als die „große“ Großstadt, auf welche sich Forschung und Medien vorwiegend konzentrieren.

Kleinere und insbesondere Mittelstädte stellen vielfach ein Forschungsdesiderat dar. Um dieses zu füllen, wird hier in insgesamt zehn Untersuchungsfeldern ein umfassendes Bild der Mittelstadt gezeichnet. Denn Göttingen ist auch, aber nicht nur eine traditionsreiche Universitätsstadt, sondern in seiner Erlebnisqualität, seinen Erfahrungsgehalten und seiner urbanen Typik eine Mittelstadt.

Die Autoren und Autorinnen fragen nach dem Stadtleben jenseits der Metropole – damit nach der Lebensrealität eines großen Teils der deutschen und darüber hinaus auch der europäischen Bevölkerung. Über ein Jahr lang sammelten sie mit qualitativen ethnographischen Verfahren Material zur Bestimmung der Mittelstadt Göttingen.

„Bedenkt man, dass es sich um die Arbeit von Studierenden handelt, ist die sprachliche Qualität und sorgfältige Durcharbeitung, einschließlich der Literaturangaben, besonders positiv anzuerkennen. Punktuelle Redundanzen stören wenig. Hervorzuheben ist der breite Methodenmix, der von den Studierenden jeweils am Anfang ihres Beitrags kurz vorgestellt wird; die Aussagen basieren vielfach nicht nur auf leitfadengestützten, bisweilen auch standardisierten Interviews, sondern auch auf Mental und Cognitive Mapping und Tagebüchern.
Zusammenfassend hält man ein breit gefächertes 222 Seiten umfassendes Buch in der Hand, das man gerne liest. Leider enthält es nur wenige Abbildungen und Fotos; man hätte sich bisweilen etwas mehr Anschaulichkeit gewünscht. Es bleibt ein vielschichtiges Ergebnis einer sehr ambitionierten Lehrveranstaltung des „forschenden Lernens“. […] Und nicht zuletzt stellt es einen weiteren Beitrag zur Stadtforschung über Mittelstädte dar, der auch über Göttingen und Niedersachsen hinausgehend von Interesse ist.“
Sabine Baumgart, Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte 82 (2010)

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