Erzählforschung
Die acht Beiträge dieses Bandes untersuchen narrative Konstruktionen vom Anderssein und Anderswerden anhand von so unterschiedlichen Textsorten wie (auto)biografischen Zeugnissen, publizistischen oder auch poetischen Texten. Sie stellen dabei verschiedene methodische und theoretische Ansätze zur Diskussion und präsentieren sowohl (zeit)historische als auch gegenwartsbezogene Alteritätskonstituierungen im Spannungsfeld zwischen Zugehörigkeit und Ausgrenzung, Eigenem und Fremdem, „Normalität“ und Devianz.
Aus verschiedenen Perspektiven wurden narrative Selbstdarstellungen daraufhin untersucht, durch welche Inhalte und mit welchen rhetorischen Figuren und Erzählstrategien sie zur Konstituierung und Ausgestaltung von Identität(en) beitragen. Dabei diente die Kategorie „Alterität“, notwendigerweise mit Identität verbunden, als gemeinsamer analytischer Leitbegriff.
Inhalt
Brigitta Schmidt-Lauber: Erzählen vom Anderssein und Anderswerden. Eine Einführung. Gudrun Schwibbe: Anderssein. Zur Mehrdimensionalität narrativer Alteritätskonstruktionen. Meike Bährens: „Ein Leben für ein Leben.“ Narrative Identitätskonstruktionen von Opfern, Tätern und Rächern. Barbara Thums: Modernes Barbarentum. Poetische Alterität in der Moderne. Carola Lipp: Dunkle Andeutungen, anonyme Anschuldigungen, persönliche Beleidigungen. Die Erzeugung von Alterität in einem publizistischen Konflikt über Wucherzinsen zur Zeit der Gewerbekrise 1848. Susanne Beer: Helene Jacobs und die „anderen Deutschen“. Zur Rekonstruktion von Hilfeverhalten für Juden im Nationalsozialismus. Stefan Weyers: Narrative Konstruktionen von Identität und Alterität am Beispiel biografischer Selbstdarstellungen inhaftierter Jugendlicher. Christian Riemenschneider: „Ich, Catalina Valls, Xueta“. Die Bewältigung stigmatisierter Identitäten in lebensgeschichtlichen Erzählungen mallorquinischer Xuetes. Máiréad Nic Craith: Language and Belonging in Ireland: Exploring Intercultural Memoirs.