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Ländlichkeiten in Niedersachsen
Kulturanthropologische Perspektiven
auf die Zeit nach 1945

Hrsg. v. Michaela Fenske und Dorothee Hemme
Göttinger kulturwissenschaftliche Studien 11
2015, 176 Seiten ·28 Abb. · 1 Tab. · Pb. € 22,00
ISBN 978-3-926920-52-2

Aus dem Inhalt:

Einführung
Michaela Fenske und Dorothee Hemme: Für eine Befremdung des Blicks. Perspektiven einer kulturanthropologischen Erforschung von Ländlichkeiten.

Neue Erzählungen
Sadhana Naithani: Narratives for the Lindenbaum. Village Development after World War Two in the Perspective of the People in Reinhausen.

Häuser
Thomas Schürmann: Rundgänge durch die Land- und Ernährungswirtschaft. Eine Führung durch das Agrarium im Freilichtmuseum am Kiekeberg.
Nils Kagel (Kommentar): Ländliches Bauen nach 1945. Eine neue Perspektive für Freilichtmuseen.
Nina Streibel: Von Fertig- und Hochhäusern. Neue Formen des Bauens und Wohnens im ländlichen Raum.
Michael Schimek: Neues Bauen für eine neue Landwirtschaft? Landwirtschaftliches Bauen nach 1945 – Schlaglichter aus Nordwestniedersachsen.

Menschen
Michaela Fenske (Kommentar): Ländlichkeit als Aushandlungsraum spätmoderner Geschlechtlichkeit.
Claudia Oltmanns: Ländlicher Raum = Männlicher Raum? Ein praxistheoretischer Blick auf Männlichkeiten auf dem Land.
Jana Pasch (Kommentar): Weder ausschließlich "weiss" noch "deutsch". Ländliche Gesellschaft im Spiegel der Migrationsforschung.
Broder-Heinrich Christiansen: Salder – ein Dorf in Salzgitter. Dorfentwicklung im Spiegel von Migration.
Gabri Machini-Warnecke: „Wer will Italiener?“ Italienische „Gastarbeiter“ in der Landwirtschaft am Beispiel Nordostniedersachsens.
Christine Aka: „Ohne die Saisonarbeiter geht es nicht.“ Temporäre Arbeitsmigration in der Landwirtschaft des Oldenburger Münsterlandes.

Tiere
Regina F. Bendix (Kommentar): Vom Wissen und Wollen. Mensch und Tier in einem landwirtschaftlich dominierten Bundesland.
Sandra Eckardt: Das Wissen um die Pferde. Niedersächsische Pferdezüchter zwischen Praxis und Wissenschaft.

Ländlichkeiten in Niedersachsen
Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg

Fenske S.72Der ländliche Raum wird zunehmend als defizitär entworfen: Überalterung, Abwanderung und Rückbau der Infrastruktur markieren diesen Defizitdiskurs. Parallel hierzu steht eine Metanarration von der Entagrarisierung und Entbäuerlichung des Landes in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Am Beispiel von Niedersachsen, dem zweitgrößten Bundesland im Norden der Bundesrepublik, beleuchten die vorliegenden Beiträge einige Aspekte der Entwicklung im ländlichen Raum seit 1945. Unter einer kulturanthropologischer Perspektive erweist sich der ländliche Raum als weitaus vielfältiger als die gängigen Narrationen erwarten lassen. Die Beiträge zeigen die Potentiale herkömmlicher Forschungsfelder wie etwa die Erforschung ländlicher Baukultur. Zugleich demonstrieren sie, wie der ländliche Raum für innovative Fragen kulturwissenschaftlicher Forschung etwa im Bereich der Migrationsforschung, der Human Animal Studies, der neuen Wissensforschung oder der Geschlechterforschung ein wesentliches Untersuchungsfeld darstellt.

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