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Anna-Carolina Vogel
Tod und Sterben im Amt Niedeck
(1690–1875)

Eine historisch-demografische Fallstudie zur Mortalität im ländlichen Niedersachsen
Göttinger kulturwissenschaftliche Studien 5
2011, 114 S. · 8 Abb. · 20 Tab.. · Pb. € 17,00
ISBN 978-3-926920-45-4

Bevölkerungsentwicklung und Mortalität
im 18. und 19. Jahrhundert

Der gesellschaftliche Diskurs über den Tod hat eine ebenso wechselvolle Geschichte wie der Umgang mit dem Sterben und den Sterbenden. Dem ritualisierten, vertrauten Tod mittelalterlicher Prägung wird seit dem 18. Jahrhundert der Tod als tragischer Bruch entgegengesetzt. Später schließen sich mit der Romantisierung, Privatisierung und Medikalisierung von Tod und Sterben weitere Umdeutungsprozesse an. Sie alle sind nicht von einer demografischen Entwicklung zu lösen, die mit Formeln wie „Stabilisierung der Mortalität“ und „Anstieg der Lebenserwartung“ umrissen werden kann.

Im Laufe der letzten Jahrhunderte ist es zu einem beispiellosen Alterungsprozess der Gesellschaft gekommen, der in den aktuellen Debatten über die Gesundheits- und Rentenpolitik, über Kinderzahlen und ein würdiges Lebensende immer wieder präsent wird. Leben und Tod sind planbarer geworden, die voraussichtliche Lebensspanne des Einzelnen scheint relativ berechenbar. Was aber waren die Ursachen für den Wandel in der Sterblichkeit des Menschen? Wann „kam“ der Tod vor 300 oder 200 Jahren und was hatte er für ein „Gesicht“?

Anhand zweier kleiner Landgemeinden des vor der Universitätsstadt Göttingen gelegenen Amtes Niedeck versucht die Arbeit, Antworten auf diese Fragen zu geben. Mit dem Fokus aufs Lokale widmet sich die Studie einer kulturwissenschaftlichen und mikrohistorischen Domäne. Dabei will sie keine neue Ortsgeschichte oder gar eine „Histoire totale“ schreiben, sondern untersuchen, inwieweit sich geänderte Strukturen in Wirtschaft und Gesellschaft des 18. und 19. Jahrhunderts auf die Bevölkerungsentwicklung und die Mortalität ausgewirkt haben.

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